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Event

Rundgang: Gender, Arbeit und Kommunikationstechnologien (mit FHNW)

Ein interaktiver Rundgang mit Marianne Artho (erste Programmiererin der Schweiz), Anna Baumann (Universität Bern), Larissa Schüller (Universität Zürich) und Daniela Zetti (Universität zu Lübeck). Eine Kooperation mit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), organisiert von Claudia Amsler (FHNW).

Datum

Sa. 21. September

Zeit

10.30 – 12.30 Uhr

Raum

Empfang

Wenn über die Geschichte von Rechenmaschinen und Computertechnologien gesprochen wird, wird oft übersehen, wie bedeutend der Beitrag von Frauen zur Entwicklung neuer Technologien war. Historisch gesehen war das Programmieren lange Zeit «Frauenarbeit», und zahlreiche Mathematikerinnen spielten eine entscheidende Rolle bei der Erstellung von Programmiercodes. Erst mit der Entstehung der Informatik als Wirtschaftszweig wurden weibliche Arbeitskräfte allmählich aus diesem Bereich verdrängt, und Technik wurde zunehmend mit Männlichkeit assoziiert.

Der interaktive Rundgang «Gender, Arbeit und Kommunikationstechnologien»  bietet Einblicke in verschiedene Stationen der Geschichte der Kommunikationstechnologien und beleuchtet, welche Rolle Geschlecht in diesem Bereich spielt.

Auf dem Rundgang erfahren Sie mehr über neue Formen der Heimarbeit in den 1980er Jahren und über die Arbeit am Vermittlungspult der Telefonistinnen in der Schweiz. Zudem hören Sie aus erster Hand die Erfahrungen einer der ersten Programmiererinnen der Schweiz. Zu Beginn erhalten Sie eine Einführung in den Themenkomplex Gender, Arbeit und Technik.

Partizipation

Im Anschluss an die Inputs freuen sich die Referentinnen auf den Austausch mit Ihnen. Gerne hören wir von Ihren Erfahrungen mit neuen Technologien und deren Einfluss auf Ihre Arbeit. Vielleicht haben Sie schon in den 1980er Jahren in einer Telefonzentrale oder zu Hause mit dem Computer gearbeitet? Wir sind gespannt auf Ihre Geschichten.

Kosten

Der Anlass kostet den Eintritt (Tagespass) in die Enter Technikwelt Solothurn. Tickets siehe unten.

Referentinnen

Marianne Artho ist die erste Programmiererin der Schweiz. In ihrem Beitrag erzählt die Pionierin von ihren Erfahrungen, als sie 1963 als Programmiererin bei IBM anfing.

 Anna Baumann (Universität Bern) forscht in ihrer Dissertation zur Geschichte des Homeoffice. Dafür nimmt sie die Telearbeit in den 1980er und 1990er Jahren in der Schweiz in den Blick und legt den Fokus auf arbeits- und geschlechterhistorische Zusammenhänge. In ihrem Input wird Anna zeigen, wie die technische Entwicklung der Personal- oder Heimcomputer Aushandlungsprozesse über die geschlechtsspezifische Arbeitsorganisation in den Anfängen des «digitalen Zeitalters» in Gang setzte.
 
Larissa Schüller  (Universität Zürich) hat sich in ihrer Dissertation mit den alltäglichen körperlichen und sprachlichen Praktiken von Telefonistinnen im frühen 20. Jahrhundert auseinandergesetzt und aufgezeigt, dass die Telefonzentrale als Knotenpunkt unterschiedlicher Wissensströme rund um die Frage nach dem Funktionieren von Kommunikation fungierte. In ihrem Input wird Larissa auf die Ausbildung und die Erfahrungen von Telefonistinnen eingehen.

Daniela Zetti (Universität zu Lübeck) ist Historikerin und sie interessiert sich insbesondere für die Geschichte der Technik und Medien. Sie forscht aktuell in Archiven zur frühen Vernetzung von Rechnern in den 1960er Jahren sowie zu Radiostudios als Bauten des Medienzeitalters. In ihrer Einführung geht sie auf historische Zusammenhänge zwischen Gender, Arbeit und Technik sowie auf aktuelle Forschungsfragen ein. Welche Kontinuitäten und welche Neuerungen prägen die Informationsgeschichte des 20. Jahrhunderts? Wie und wo lässt sich seine Materialiät verstehen? Und warum gehen Wissenschaftler*innen ins Museum?

 

Bild: Sozialarchiv

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